das Fachbuch | книга (учебник) по какой-л. специальности |
mangelnd | недостаточный |
locken (te,t) | привлекать, манить |
die Kirchenkanzel -,-n | церковная кафедра |
die Schar -,-en | толпа, множество |
sich anregen lassen | вдохновляться |
abwandeln (te,t) | изменять, варьировать |
fesseln (te,t) | привлекать, пленять, захватывать |
der Stand -es, Stände | сословие |
heimtückisch | коварный |
Wilhelm Hauff wurde am 29. November 1802 in Stuttgart geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters wuchs er im Hause des Großvaters auf. In dessen umfangreicher Bibliothek entdeckte der Junge Fach- und Geschichtsbücher, Romane und Märchensammlungen. Er las und las - bis sich Lehrer über seine mangelnden Unterrichtsleistungen beklagten. Der Großvater schickte den Enkel auf eine Klosterschule und bereits als 18jähriger studierte Wilhelm in Tübingen Theologie und Philosophie. Ihn lockte aber weder eine Kirchenkanzel noch eine Schulstube. Am liebsten sammelte er eine Schar Kinder um sich und erzählte ihnen Märchen, die er selbst ausdachte. Er ließ sich dabei von den Geschichten aus ``Tausendundeiner Nacht'' anregen, wandelte sie ab und bereicherte sie durch seine eigene Phantasie. Mit diesen Kunstmärchen fesselte er seine kleinen Zuhörer und träumte mit ihnen vom Sieg des Guten über das Böse.
Seine bekanntesten Märchen sind ``Die Geschichte vom kleinen Muck'', ``Das kalte Herz'' und ``Kalif Storch''.
Um nach dem Studium Zeit für seine literarischen Arbeiten zu finden, nahm Wilhelm Hauff eine Stelle als Hauslehrer an. Hier konnte er auch den Kindern seine Märchen erzählen, die zum Weihnachtsfest 1825 im ``Märchenalmanach für Söhne und Töchter gebildeter Stände'' veröffentlicht wurden. Bald folgten zwei weitere Bände. Der begabte Märchenerzähler wurde über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt.
Wilhelm Hauff schrieb auch Gedichte, Liedtexte, Erzählungen und einen Roman. Am 18. November 1827, kurz vor seinem 25. Geburtstag, starb er an einer heimtückischen Krankheit.