Der berühmte französische Physiker und Chemiker Gay-Lussac, dem die Welt unter anderem die Entdeckung der Ausdehnung der Gase und wichtige Untersuchungen über die Erdatmosphäre und die Anziehungskraft verdankt, arbeitete eine Zeitlang in Russland. Er brauchte für seine Experimente eine große Anzahl Glaskolben aus besonders feinem Glas. Damals konnte man aber diese Art Gläser nur aus Österreich beziehen, das in der Fabrikation dieser Art spezialisiert war.
Als Gay-Lussac die bestellte Ware zugesandt erhielt, verlangte die russische Zollbehörde einen so hohen Zoll dafür, dass Gay-Lussac schweren Herzens die Sendung zurückgehen lassen musste. Er erzählte sein Missgeschick seinem Freund Alexander von Humboldt, und der hatte einen genialen Einfall: Er riet, die Glaskolben vor der Absendung mit einer dünnen Schicht Wachs zu verschließen und folgendes Etikett darauf zu kleben: ''Muster von deutscher Luft! Mit Vorsicht zu behandeln!''
Der gute Rat wurde befolgt, und als die Ware diesmal an die Grenze kam, suchten die Zollbeamten lange in ihren Büchern und Vorschriften, konnten aber keinen Tarif für Luft finden, und die kostbaren Gefässe kamen zollfrei bei Gay-Lussac an, der voller Freuden seine Experimente wieder aufnehmen konnte.
Der Kapitän eines kleinen Schiffes saß in seiner Kajüte, als jemand an seiner Tür klopfte. Der Kapitän rief: ``Herein!'' Aber niemand zeigte sich.
Da rief der Kapitän lauter: ``Herein!'' Nun trat vorsichtig der Schiffsjunge ein.
Er sagte: ``Verzeihen Sie, Herr Kapitän! Darf ich Sie etwas fragen?'' Der Kapitän nickte lächelnd, und der schlaue Junge fragte: ``Ist eine Sache verloren, wenn man weiß, wo sie ist?''
Der Kapitän erwiderte: ``Nein, sicher nicht! Das ist überhaupt keine kluge Frage! Wie kann etwas verloren sein, wenn man weiß, wo es ist?''
``Na, dann ist es ja gut!'' rief der tapfere Junge. ``Dann habe ich nichts verloren. Ihr neuer Anzug ist dann auch nicht verloren, denn ich weiß ganz genau, wo er ist. Er ist mir vor 5 Minuten ins Meer gefallen!''